Baby wacht nachts oft auf

Was kann ich tun? An was kann das liegen?

 

Auch hier kann ich wieder mit beruhigtem Gewissen sagen:

Es ist völlig normal, dass ihr Baby bis zu 10-mal in der Nacht wach wird und wieder einschlafen muss. Das Aufwachen an sich ist kein Problem, wir Erwachsene wachen in der Regel nachts auch auf.

 

Wir können meistens wieder einschlafen. Aber sicherlich kennen auch manche Eltern unter uns die Herausforderung in der Nacht erneut wieder in den Schlaf zu finden. Unseren Kindern geht es ähnlich, wenn sie Schwierigkeiten haben wieder einzuschlafen.

 

Hinzu kommt, dass unsere Kinder dafür möglichst wenig Energie aufwenden wollen. Das bedeutet, dass Sie auf bekannte Einschlafhilfen zurückgreifen wollen und müssen. Sie brauchen dann mit großer Wahrscheinlichkeit genau das wieder was Sie beim Einschlafprozess vorher angeboten bekommen haben.

 

Ein Beispiel aus der Praxis:

Wenn Ihr Baby bei Ihnen im Arm eingeschlafen ist, legen sie es wahrscheinlich in sein eigenes Bettchen und lassen es dort weiterschlafen. Sie selbst wollen ja auch gerne in der Horizontalen in den eigenen Schlaf finden oder am Tag mal etwas anders machen, als Ihr Baby auf dem Arm herumzutragen. Das bisschen Haushalt macht sich schließlich nicht von allein.

 

Ihr Baby wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein paar Minuten oder Stunden später in seinem Bett aufwachen und sich wundern wie es dahin kommen ist. Außerdem spürt es die angenehme Wärme Ihres Armes nicht mehr, auch keine rhythmischen Bewegungen Ihres Atmens oder Ihres Körpers. Auch nicht Ihre Stimme oder andere Zeichen die seine Sinne vorher angesprochen haben.

 

Sie könnten das damit vergleichen, dass Sie während einer langen Autofahrt eingeschlafen sind und dann plötzlich in Ihrem Bett aufwachen. Sie wären sicherlich schockiert oder würden sich zumindest wundern und fragen, wie Sie dahin gekommen sind.

 

Ihrem Baby geht es in seinem Bett ebenso. Hinzu kommt, dass Ihr Kind noch nicht erwachsen ist und noch keine Möglichkeit hatte Strategien zu entwickeln, um sich in solch einer Situation selbst zu beruhigen und wieder in den Schlaf zurückzufinden. Es ist verzweifelt und hilflos und kennt sich gar nicht mehr aus. Es weiß schlicht weg nicht was es tun soll.

 

Also ruft es nach Mama und Papa,um den Zustand wieder herbeizuführen von dem es weiß, wie es geht. – In dem Fall möchte es also zurück auf den Arm. Hier fühlt es sich sicher und weiß, wie es in den Schlaf findet und was auf es zukommt.

 

Meine Überzeugung ist inzwischen sogar, dass es ein Vertrauensbruch unseren Kindern gegenüber ist, wenn wir nicht transparent und ehrlich Ihnen gegenüber agieren Das heißt für mich und meine Kinder, wenn ich vorhabe dass du im Bett schläfst dann möchte ich auch, dass du dort einschläfst. Nur so bin ich offen und ehrlich.

 

Denn alles andere ist für Ihr Baby nicht transparent. Das haben alle Schlafcoachingsitzungen die ich bis jetzt hielt ausnahmslos gezeigt. Im Kindheitsalter konnte ich diese Momente sogar noch kinesiologisch austesten und musste die Emotionen dahinter auflösen. Es kann für unsere Kinder also mit starken Gefühlen belastet sein, wenn wir Ihnen gegenüber nicht ehrlich sind, obwohl wir es mit den besten Absichten tun.

 

Sie wollen Ihrem Baby sicherlich ein schönes und leichtes Einschlafen auf dem Arm ermöglichen um es so leicht und entspannt wie möglich in den Schlaf gleiten lassen. Ehrlich und transparent ist es dann aber nur wenn es auch die ganze Zeit über dort weiterschlafen darf. Ohne Ausnahme!

 

Zu erkennen, dass dieser Umstand dazu führen kann, dass ihr Kind häufiger aufwacht, um zu kontrollieren ob noch alles ist wie beim Einschlafen, war für mich ein wahrer Sonnenaufgang.

 

Das Aufwachen an sich ist also kein Problem, sondern der Umstand, dass Ihr Baby sich woanders vorfindet als beim Einschlafen.

Eine geruhsame Nacht wünsche ich Ihnen!