Erste Hilfe, wenn Ihr Säugling weint und schreit!

Mein Säugling weint und schreit häufig in den Abendstunden und nachts?

Was kann da helfen?

Erst mal will ich Ihnen die Angst vor dem Weinen Ihres Babys am Abend nehmen. Sie sind eher normal, als dass sie ungewöhnlich wären. Babys weinen, sie können sich zu Beginn nur so ausdrücken.
Es ist also nicht sofort schlimm, dass unsere Kinder weinen oder schreien, wenn der Abend anbricht.

Vorausgesetzt natürlich Ihr Baby ist gesund.

Übermäßiges Schreien ist über die Dauer definiert:
Man spricht von einem Schreibaby, wenn:

  • Unruhe oder Schreien über mehr als 3 Stunden pro Tag
  • an mehr als 3 Tagen pro Woche
  • über mehr als 3 Wochen auftritt.
Quelle: https://www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-schreibaby#:~:text=%C3%9Cberm%C3%A4%C3%9Figes%20Schreien%20ist%20%C3%BCber%20die,mehr%20als%203%20Wochen%20auftritt.

Wichtig ist, wie wir als Eltern darauf reagieren. Idealerweise mit Verständnis, Ruhe, Empathie, Transparenz und Bindung. Dafür müssen wir uns als Eltern in der Situation aber sicher fühlen. Das heißt auch Sie als Eltern müssen gut für sich sorgen, um genügend Kraft dafür zu haben. Ebenso müssen wir verstehen, aus welchem Grund Babys weinen.

Dazu komme ich gleich.

Zurück zum Babyweinen. Babys bauen über den Tag vermehrt Reize auf, die zu Stress führen können und gegen Ende des Tages, also in den Abendstunden, abgebaut werden müssen.

Man kann sich das wie ein Glas Wasser vorstellen, das am Überlaufen ist. Das „abweinen“ von Stress führt dazu, dass das Glas nicht überläuft. Am besten ist sogar, man lässt die Babys das Glas ordentlich auskippen, um es wieder neu füllen zu können.

Es gibt noch andere Methoden, um unseren Babys zu helfen Stress abzubauen.
Darüber schreibe ich in einem anderen Beitrag.

Was passiert also, wenn Babys weinen?
Ganz einfach ausgedrückt kann man es so sagen:

In unseren Tränen finden sich Stresshormone wieder. Auch bei den Babys. Dadurch können sie den angesammelten Stress des Tages loswerden. Sie weinen den Stress sozusagen raus und teilen uns mit „das war heute aber viel für mich“.

Sehr zum Leidwesen der Eltern. Mit meinen beiden Kids weiß ich, wovon ich spreche.

Aber sie zurückzuhalten ist kontraproduktiv.
Ebenso macht es keinen Sinn, die Kinder abzulenken, um das Weinen zu umgehen.

Ihr Baby lernt dann:

„ok. Statt zu weinen kann ich mich nur beruhigen, indem ich was anderes mache oder bekomme“.

Sie bauen dann Reize ab, indem sie neue Reize ersetzen. Hier kann im Gehirn eine Abhängigkeit entstehen.

Ein gutes Beispiel dafür sind die sogenannten Federwiegen oder andere Babywiegen, die sich von alleine bewegen. Weißes Rauschen, Still- oder Geräusch- Apps zählen auch dazu.

Wir können also schon beim abendlichen Weinen einen guten Grundstein für die weitere Entwicklung unseres Babys legen.
Am besten ist es, wenn wir als Eltern das Wissen darüber nutzen und uns so selbst Sicherheit geben, die wir dann an unser Baby weitervermitteln.

Wir halten unser Baby im Arm mit der Gewissheit, dass wir für es da sind und es durch unsere Anwesenheit beruhigen.
Sagen Sie ruhig:

ich bin für dich da mein Schatz. Bei mir bist du sicher“.

Ich habe meinen Kindern dabei auch immer gut zugeredet. Sagen Sie das was sie als Eltern vermitteln wollen. Ich wollte meine Kinder immer wissen lassen, dass ich sie liebe, auch wenn sie weinen oder traurig sind.

Dass ich sie halte und begleite, auch wenn es nicht immer schön und einfach ist.

Ich wollte immer, dass meine Bindung zu Ihnen ihr Anker ist und sie sich durch die Bindung zu mir beruhigen. Nicht durch etwas!

  • Bieten Sie sich selbst aktiv als Beruhigung an
  • Halten Sie ihr Baby im Arm
  • wiegen Sie es leicht wie im Mutterleib
  • nutzen Sie sich und Ihre Stimme

Ihr Baby lernt dann ganz schnell:

  • Mama und Papa sind für mich da wenn ich traurig oder gestresst bin
  • Sie begleiten mich und ich kann mich bei ihnen und mit ihnen beruhigen
  • Es ist alles gut und ich brauche sonst nichts

Alles Liebe für Sie und schöne gemeinsame Abende für Sie als Familie